Welcher Bass fehlt noch?

Themen zum Bau von E-Bässen

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Titan-Jan
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Welcher Bass fehlt noch?

#1

Beitrag von Titan-Jan » 10.12.2012, 14:37

Hi Leute,

meine (geliebte) Mutter spielt seit einigen Jahren E-Bass. Ihr erstes Instrument war ein 5-Saiter von der Firma "Ltd" mit zwei EMG Tonabnehmern in Neckthrough-Baueweise. Seit ca. einem Jahr hat sie noch einen schicken Akustik-Bass, fretless.
Nun steht bald ein Runden-Geburtstag an und man könnte ihr ja einen Bass bauen! Allerdings spiele ich selber nur E-Gitarre und habe daher keine Ahnung, was ihr Sortiment noch bereichern könnte... Ist ja gefühlt schon alles vorhanden (5-Saiter, fretlles, akustisch,...).

Was könnte ich für Sie bauen, was ihre Sammlung klanglich sinnvoll erweitert?

Zu viel Zeit habe ich nicht, Geburtstag hat sie im Juli. Außerdem hab ich ja nichtmal genug Zeit für mein eigenes Projekt... :cry: Noch dazu baue ich ja gerade erst meine erste Klampfe und hab noch wenig Erfahrung im Instrumente-Bau. Und wie gesagt: Ich spiele kein E-Bass und habe keine Vorstellung von den Dimensionen, (Un-)Sitten und Gebräuchen unter Bassern.
Es spricht also eigentlich alles dagegen, ihr einen Bass zu bauen aber ich wollte wenigstens mal drüber nachdenken... (think)

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#2

Beitrag von Bastelmann » 10.12.2012, 14:47

Das ist leicht zu beantworten: Einen klassischen Viersaiter wie diesen hier:

http://media.fmicdirect.com/fender/imag ... lg_001.jpg
Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#3

Beitrag von capricky » 10.12.2012, 14:49

Da fehlt ein 4-Saiter Schraubhalsbass ala Leo Fender, Jazz Bass oder Stingray

capricky

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#4

Beitrag von Simon » 10.12.2012, 15:00

Würde auch einen Fender- Nachbau angehen, bevorzugt einen Jazz Bass!

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#5

Beitrag von LpBass99 » 10.12.2012, 15:24

Auf kurze Zeit ist ein Baussatz nicht falsch aber die elektronik ist IMMER für die Tonne wenn etwas ahnung von elektronik hast ist son Baustaz was für dich!

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#6

Beitrag von Magfire » 10.12.2012, 15:31

Hallo Jan,

mit meinem 8-Saiter Bass hab ich ja auch einen "Schuss ins Blaue" gewagt.
Meine Erfahrungen bisher zeigen aber, dass sich der E-Bass-Bau nicht wesentlich vom E-Gitarrenbau unterscheidet, wenn man die Dimensionen mal etwas außer acht lässt (Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege ;) )!
Dazu kommt noch, dass ein Bass mit Schraubhals sicherlich weniger Bauaufwand bedeutet, als es bei deinem Wettbewerbsprojekt ( was ich übrigens echt spannend finde! :) ) der Fall ist.
Hast du das Kochbuch? Auch darin wird der Bassbau etwas behandelt, sofern er vom Gitarrenbau abweicht.
Ich würde mir an deiner Stelle ein nicht zu schweres Holz für den "Grundkorpus" besorgen, ein schickes Top, Ahornhals mit Whatever-Griffbrett und das Ganze mit Hartöl behandeln (evtl. auch mit Hartwachsöl, bin gerade in der Testphase: http://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=26&t=3230 ). Aber ich bin ja auch ein Müslicaster-Fan 8) ;) !
Das sollte zeitlich machbar sein, wenn du dir das Holz gleich abgerichtet und gefügt bestellst!

So, nun zerpflückt mich ;)!

Viele Grüße,
Philip

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#7

Beitrag von bea » 10.12.2012, 17:00

Die Lücke am besten schließen würde m.E. ein bundloser Bass mit MM-Tonabnehmer - immerhin die jüngste Weiterentwicklung von Leo Fender und somit diejenige, die am weitesten "fortgeschritten" ist. Sie ist auch mit nur einem Tonabnehmer tonlich ausgesprochen universell.
Da sie ja 5-Saiter gewohnt zu sein scheint, durchaus einen 5-Saiter. Ob jetzt mit Schraubhals, eingeleimtem Hals oder Neck-Through ist m.E. sekundär; das Konzept des MM funktioniert so oder so.


Weil die Holzwahl angesprochen wurde: Sumpfesche wäre meine erste Wahl.... Ahorn gechambert meine zweite.
LG

Beate

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#8

Beitrag von 12stringbassman » 10.12.2012, 17:02

capricky hat geschrieben:Da fehlt ein 4-Saiter Schraubhalsbass ala Leo Fender, Jazz Bass oder Stingray
Genau! Allerdings plädiere ich für einen Preci anstelle des Dschäähß Basses ;)
Du kannst den Hals ja schmäler machen als beim Original, falls Deine Mum für einen echten Preci-Hals zu zierliche Hände hat.

Grüße

Matthias
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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#9

Beitrag von bea » 10.12.2012, 18:22

Noch ein wichtiger Aspekt: wir wissen ja gar nicht, was Deine Mutter für Musik spielt. Das könnte ggf. die Konzeption beeinflussen. Vermutlich soll er ja idealerweise zu ihrem Hauptinstrument werden, nicht wahr?
LG

Beate

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#10

Beitrag von capricky » 10.12.2012, 18:28

12stringbassman hat geschrieben:
capricky hat geschrieben:Da fehlt ein 4-Saiter Schraubhalsbass ala Leo Fender, Jazz Bass oder Stingray
Genau! Allerdings plädiere ich für einen Preci anstelle des Dschäähß Basses ;)
Is ejal, haupsa Leo! 8)

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#11

Beitrag von Titan-Jan » 11.12.2012, 08:22

Danke für die vielen Antworten!!! (clap3)

Musikstil: Eher Pop-Rock, kaum Blues oder Funk (vlt ein bisschen).
Zeitplan: Sie hat doch erst 2014 ihren 50sten. Habe also noch viel Zeit zum Planen und Erfahrungen sammeln...!
Holzauswahl: ist noch ziemlich offen, danke schonmal für euren Input!
Konzept: Warum Jazz-Bass, warum Stringray? Begründungen würden mir helfen, eure Meinungen zu verstehen ;)
PU: Das Konzept der MM-Tonabnehmer muss ich mir wohl mal angucken. Weiß jetzt so aus der Hüfte nicht, warum der Bass auch mit einem MM-Tonabnehmer schon "ausgesprochen universell" sein soll (Wortlaut Bea).

Ich dachte schon an Fanned Frets 8) Oder macht man das beim Bass nicht?

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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#12

Beitrag von 12stringbassman » 11.12.2012, 11:10

Titan-Jan hat geschrieben:Konzept: Warum Jazz-Bass, warum Stringray? Begründungen würden mir helfen, eure Meinungen zu verstehen ;)
Naja, weil sie eben so einen ganz "normalen" Bass in 7ender-Bauweise nicht hat. Sie hat einen 5-Saiter mit durchgehendem Hals und einen akustischen Fretless. Da würde ein 4-Saiter mit Schraubhals und einem Preci- oder MM-Pickup gut passen.
Titan-Jan hat geschrieben:PU: Das Konzept der MM-Tonabnehmer muss ich mir wohl mal angucken. Weiß jetzt so aus der Hüfte nicht, warum der Bass auch mit einem MM-Tonabnehmer schon "ausgesprochen universell" sein soll (Wortlaut Bea).
Dieser Bass ist eigentlich ein Standard, seit vielen Jahren, querbeet durch alle Stilrichtungen, von Funk bis Punk, von Blues bis Nü-Mätt'l.
Der Pickup ist sehr simpel aufgebaut: Zwei Single-Coils mit AlNiCo-Magneten (einer davon natürlich magnetisch und elektrisch andersrum gepolt) in einem Gehäuse, Spulen parallel, Basta.
Titan-Jan hat geschrieben:Ich dachte schon an Fanned Frets 8) Oder macht man das beim Bass nicht?
Schon, aber sicher nicht bei einem 7ender-artigen.

Grüße

Matthias
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Re: Welcher Bass fehlt noch?

#13

Beitrag von bea » 11.12.2012, 16:48

12stringbassman hat geschrieben: Der Pickup ist sehr simpel aufgebaut: Zwei Single-Coils mit AlNiCo-Magneten (einer davon natürlich magnetisch und elektrisch andersrum gepolt) in einem Gehäuse, Spulen parallel, Basta.
.. oder seriell, oder nur einen. Schaltbar. Wegen des großen Abstands der beiden Spulen wird die Apertur recht weit. Der PU befindet sich in einem "Sweet spot", in dem er einen insgesamt sehr ausgewogenen Klang bringt. Wie beim Original eine Aktivelektronik dahinter. Und fertig ist die universelle Klangmaschine. J- und P-Bass haben ihre stärken, sind aber jeweils weniger universell. Weitere PUs dürfen natürlich gerne hinzugefügt werden.

Weitere fenderische Möglichkeit: ein PJ-Bass mit z.B. Jaguar-Korpus.

Um mal aus dem Schema auszubrechen: ein EB-3. Ist aber schwieriger, das so hinzubekommen, dass er auch gut klingt. Oder vielleicht eine RD-Artist-Replik?
LG

Beate

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