RD-Replik

Themen zum Bau von E-Bässen

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Gerhard
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Re: RD-Replik

#51

Beitrag von Gerhard » 29.05.2012, 02:17

bea hat geschrieben:
Jetzt muss ich überlegen, wie ich das am besten rette.
Das Falsche wegfeilen und neu kerben. Den Sattel dann mit Furnier (oder Blech) unterlegen.

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bea
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Re: RD-Replik

#52

Beitrag von bea » 29.05.2012, 17:48

Danke für die Antwort.

Im Zweifelsfall werde ich das tun. Erst aber werde ich versuchen, das Teil zu retten.

Weil es ja nur zum Führen der Saiten dient (der Hals besitzt einen Nullbund), habe ich erstmal die zu engen Schlitze für die tiefen Saiten aufgefeilt. Inzwischen habe ich beschlossen, Black Nylons aufzuziehen. Die sind allesamt sehr dick - daher erwarte ich eigentlich nur noch, dass es bei der G-Saite nicht passt.
Jetzt, wo ich konkret drüber nachdenke, was eventuell ginge, hätte ich keine Scheu, den zu breiten Schlitz soweit aufzufeilen, dass er am Boden plan ist und ich seitliche Einlagen aus Messing einkleben kann.

Wenn das misslingen sollte, werde ich den Sattel komplett neu fertigen.
LG

Beate

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bea
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Re: RD-Replik

#53

Beitrag von bea » 29.05.2012, 20:14

Letzte Helligkeit: ein Bild des halb fertigen Instruments konnte ich mir nicht verkneifen.
ImGras.jpg
Die Anzahl der Knöpfe wird noch um 1 wachsen.

Natürlich sind inzwischen doch irgendwelche Saiten aus dem Gebrauchtfundus drauf - die Neugier war einfach zu groß. Es müssten Pyramid Nickel Roundwound sein. Der Bass hat die Stimmung mehr oder weniger auf Anhieb gehalten. Der Hals war übrigens vorkompensiert; er hatte unbelastet eine leichte Rückwärtsbiegung.

Die Brücke hatte ich entsprechend meinen Erfahrungen mit der Supertone auf dem EB-3 voreingestellt. Dann noch die geflickte Saitenführung am Sattel angeschraubt - sie funktioniert bestens - und die Saiten drauf.

Elektrisch kann ich noch nichts sagen - die Potis sind momentan noch reine Deko. Davon abgesehen ist es eh zu spät am Abend...

Die Bespielbarkeit im Sitzen ist toll. Der erste Bass, den ich in dieser Hinsicht komfortabel finde. Das Anpassen des Korpus an meine Anatomie hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Akustisch fällt auf: schnelle Ansprache, gutes Sustain, relativ mittenbetont-brillianter akustischer Ton. Vielversprechend.

Die Todo-Liste hat sich leider auch verlängert:

- der halsseitige Gurtknopf muss versetzt werden. Er ist zu nah am Hals; ein Security-Lock-Verschluss passt nicht über den Pin. Grübel... wird wohl doch wieder der Hals werden :(

- ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich die Tonabnehmerspulen als Fingerstütze verwende.
Ohne PU-Rähmchen gehts also nicht. Mhmm. Gibbed nich offen in schwarz ...

- immer noch keine Idee füŕ eine passende Abdeckung der Trussrod-Schraube.
Nur soviel ist klar: das teure Framus-Vintage-Messing-Dingens trägt optisch zu sehr auf. Ideal wäre eigentlich eine Abdecdkung aus dem gleichen Material wie die Beschichtung der Kopfplatte (Vulkanfiber?)

Die Saitenführung am Hals funktioniert wunderbar. Die Schlitze habe ich inzwischen ein wenig sauberer gefeilt. Sieht jetzt aus wie eine Universaltype für rechts- und linkshändische Bässe. Bis auf weiters ok. Neu machen kann ich das Teil ja jederzeit; habe noch genügend Messingprofil übrig.
LG

Beate

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Re: RD-Replik

#54

Beitrag von bea » 14.06.2012, 20:40

Optisch hat sich nicht allzu viel getan. Auch die Schaltung ist nur vorläufig; ich möchte ein Gespür dafür bekommen, was an diesem Instrument am besten passt. Von den Viva-Gitarren-Humbuckern auf dem Bass bin ich jedenfalls sehr angetan.

Aber gestern hat er dem Imperator erstmals Töne entlockt - gebieterische. Trotz seiner richtig kurzen Mensur von nur 76,0 cm Länge kommt der Bass hervorragend mit einer um einen Halbton tieferen Stimmung zurecht, und zwar besser als der EB-3.
Auch die Ansprache ist sehr viel direkter. Über das Sustain möchte ich wegen der Saiten keine Aussage treffen - es sind Pyramid Black Nylon Shortscale (Typ 648) drauf, und die haben einen sehr eigenen Charakter.

Beim Spielen bewährt sich der Seitenblick auf Rick Toone's Ideen immer wieder, die bei der RD-Form ja wirklich leicht umzusetzen sind. Ok, ich hätte rückseitig rechts eine weitere Aussparung für die Konzertgitarrenhaltung vorsehen können...

Noch ein paar Bilder bei schönem Wetter ... leider habe ich keinen schönen Garten zur Verfügung, und eigentlich hätte ich doch meine gute alte Spiegelreflex nehmen sollen...
bbP1010024.JPG
bbP1010025.JPG
bP1010017.JPG
Ein paar Macken habe ich reingehauen, und zwar welche, die für ein zum Verkauf stehendes Instrument nicht akzeptabel wären, insbesondere eine nicht maßhaltige E-Fach-Abdeckung ;). Aber das war ja auch nie beabsichtigt.
LG

Beate

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Re: RD-Replik

#55

Beitrag von Poldi » 15.06.2012, 05:48

Sehr schön, der Farbton gefällt mir sehr gut.
Einzig die 4 Potiknöpfe in Reihe passen irgendwie nicht ins Konzept, ich hätte sie vieleicht schräg angebracht
oder 2 und 2 untereinander. Aber das ist ja eine reine Geschmacksfrage.

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Re: RD-Replik

#56

Beitrag von 12stringbassman » 15.06.2012, 08:00

Sehr schick!

Zur güldenen Hartware wäre aber ein grüner Frabton sehr viel stimmiger gewesen :lol:
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: RD-Replik

#57

Beitrag von multistring systems » 15.06.2012, 08:14

moin,

ich finde die Knöppe in Reihenschaltung garnicht so verkehrt. Ungewöhnlich aber optisch irjentwie kuhl. Auch das Gold stört mich garnicht. Schöne Interpretation, Bea!

best
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http://www.unfretted.com


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Re: RD-Replik

#58

Beitrag von hansg » 15.06.2012, 14:11

Sieht richtig gut aus der Bass.
Und die Potis in einer Reihe gefallen mir auch.

Gruss
Hans

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Re: RD-Replik

#59

Beitrag von bea » 07.02.2013, 11:28

Aber immer noch ist er nur halbfertig. Der Schalter mit 3 Ebenen und vier Positionen taugt nichts. Fehlkonstruktion - geliefert wurden vier Ebenen, vier virtuelle Positionen - eine Schaltstellung ist doppelt.

Leider habe ich auch bei den Tonabnehmern Fehler gemacht:

a) der Viva 11 gefällt mir in der (MM-) Stegposition nur gesplittet.
b) in der Halsposition macht er sich vor allem in der Reihenschaltung gut - aber da schlägt dann die hohe Wicklungszahl auf den Spulen zu: das Teil überfordert so manchen Verstärkereingang, besonders in der untersten Oktave. Gerade die Tage habe ich an einem Billigamp nur Super Distortion produzieren können.
c) Der Pegelsprung zwischen den beiden Tonabnehmer nervt.


Es muss sich also was tun. Andere Tonabnehmer und Aktivelektronik. Die mal eben schnell aus der Kruschelkiste geholten alten Potis kratzen doch ein wenig zu stark.
Andere Tonabnehmer bedeutet Selbstbau: ich möchte versuchen, Billig-Humbucker zu niederohmigen Sidewindern umzubauen. Diese hier haben praktischerweise keine Polschrauben und sind billiger als Bodenplatte und Spulenkörper, wenn ich diese über den Zwischenhandel kaufe: http://www.ebay.de/itm/330523643523?ssP ... 696wt_1140 (ich habs nicht besonders eilig)

Weil sich das wohl ein wenig hinziehen wird, werde ich mir doch nochmal eine bessere Schaltung für die Vivas ausdenken - schlecht sind sie ja keinesfalls.
LG

Beate

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Re: RD-Replik

#60

Beitrag von bea » 01.09.2013, 22:47

... und wegen der geschilderten Soundprobleme waren neue PUs fällig. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen, das David Barfuss Repliken der Tonabnehmer herstellt, die von Gibson in die erste Generation der T-Birds eingebaut wurde. Also anrufen und fragen, ob sowas auch in Gehäuse für Standard-Gitarrenhumbucker eingebaut werden könne. Antwort: nicht ganz, aber er könne die Magnete soweit kürzen dass es passt.
T-Bird-PUs.jpg
Weil er gerade keine schwarzen Kappen hatte, steuerte ich ein Pärchen aus dem Fundus bei.

Klanglich eine andere Welt. Wärmer, voller als die Schwermetalltonabnehmer, sehr schöne, weiche Höhen, tolle Ansprache.

Konstruktiv handelt es sich übrigens um Klingen aus Alnico, um die die Spulen gewickelt werden. Also ähnlich wie beim Lipstick. (Es würde mich nicht wundern, wenn sich der Lipstick-Humbucker von GFS als Basstonabnehmer ebenfalls gut macht; wenn man von der Gehäusekonstruktion absieht, sind die Ansätze doch recht ähnlich.)
LG

Beate

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Re: RD-Replik

#61

Beitrag von bea » 05.09.2013, 00:34

Und zum Abschluß der mechanischen Arbeiten noch das Trussrod-Cover, das ich aus einem MOP-Rohling angefertigt habe:
TrussrodCover.jpg
Jetzt muss "nur" noch ne ordentliche Schaltung rein. Aber bereits jetzt, mit der simplen Passiv-Variante (PU-Schalter, Lautstärkeregler mit Treble-Bleed-C, Tonblende) macht er sehr viel Spass
LG

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Re: RD-Replik

#62

Beitrag von Jimmy Martin » 22.03.2014, 11:46

Richtig Schöner E-bass
Gratulation Tolles Instrument , die 4 Potis hätte ich auch bisschen anders angeordnet , Aber das fällt nicht so ins gewicht , das Instrument ist Klasse gebaut und auch die Korpusform zusammen mit der Gibson style Kopfplatte sieht sexy aus ..

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Re: RD-Replik

#63

Beitrag von gitabou » 22.03.2014, 14:34

Wirklich schön geworden! Ich finde die Form sehr schick...
http://www.gitabou.de | Zeichnungen und Schablonen für den E-Gitarrenbau

...

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Re: RD-Replik

#64

Beitrag von bea » 22.03.2014, 22:33

Danke.
Ganz fertig ist er übrigens immer noch nicht: es fehlt noch die geplante Aktivelektronik. Aber auch passiv macht er richtig Spaß - seht gut zu spielen und mit den neuen Tonabnehmern druckvoll und durchsetzungsfähig.
LG

Beate

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Re: RD-Replik

#65

Beitrag von amarok » 22.03.2014, 22:53

Hi Beate, das ist für mich deine schönste Arbeit (von denen die ich kenne), sehr stimmig.

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Re: RD-Replik

#66

Beitrag von bea » 20.08.2014, 01:59

bea hat geschrieben:Danke.
Ganz fertig ist er übrigens immer noch nicht:...
Auch wenn ich die Tage endlich mal weitergemacht habe: den nervigen Drehschalter mit der überzähligen Schaltstellung habe ich durch ein Toggle ersetzt. Seltsamerweise klingt er dadurch "frischer", lebendiger - bis auf den Treble Bleed-Teil. Der funktioniert seltsamerweise nicht mehr so gut wie bisher. Einen Reim darauf machen kann ich mir nicht (höchstens, dass der Schalter als Kondensator gewirkt haben könnte) ... ist aber auch egal; ich freu mich jedenfalls über jede weitere Verbesserung.

Bei dieser Gelegenheit habe ich das E-Fach endlich mal abgeschirmt. Entgegen allem, was man so liest, mit Alu-Frischhaltefolie, zweilagig. Hat sich bereits in meiner Vester Witch bewährt, die trotz Abschirmlack im E-Fach Brummprobleme hatte - und mein Ohmmeter sagt mir auch, warum.
Außerdem einen C-Switch eingebaut, der noch etwas Feintuning benötigt, und die Kapazität des Treble Bleed auf 1 nF vergrößert (150 kOhm liegen schon scheint einiger Zeit parallel dazu).

Was die Aktivelektronik angeht, so bin ich noch am Nachdenken. Momentaner Stand der Dinge ist ein BF245B als Sourcefolger, dann eine AMZ-Tonwaage mit schaltbarem "Body"-Widerstand und ein weiterer BF245B, um den Verlust der Tonwaage auszugleichen. Mit dem schaltbaren "Body"-Widerstand möchte ich den Bereich um 800 Hz optional anheben. Vielleicht begrenze ich den Einstellbereich der Tonwaage ein klein wenig - mal ein wenig mit dem Tonestack-Simulator rumspielen.
Das Ganze an 18 V, um wirklich genügend Headroom zu behalten.
LG

Beate

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