Korpus aus Stahl

Themen zum Bau von E-Bässen

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Re: Korpus aus Stahl

#26

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 22.07.2011, 10:45

[quote="jhg"
Ich denke die gute alte Methode mit einer Holzinnenform und entsprechenden Hämmern, Geduld und Spucke wird ihn weiterbringen. Außer er hat eine 50t Presse im Keller stehen ....[/quote]

nein aber eigentlich hat ja jede Tischlerei eine solche Presse.... einfach mal fragen, dauert ja wahrscheinlich nicht lange.

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jhg
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Re: Korpus aus Stahl

#27

Beitrag von jhg » 22.07.2011, 11:22

Ja, der Tischler hat vielleicht eine da stehen - aber Tiefziehen ist dann doch noch ein klein bisschen aufwändiger. Wenn er es so macht, wie beschrieben wird der sich der Rand einfach nur in Falten umlegen! Das ist ja schließlich Blech und kein Kaugummi. Um so eine Form richtig tiefzuziehen braucht es ein größeres Blech, Niederhalter an den Seiten und dann eine Presse, die das Blech aus dem Ganzen tiefzieht. Damit man aus einem Blech Faltenfrei ein dreidimensionales Gebilde herausbringt ist schon ein wenig komplizierter. Der Aufwand dafür steht in keinem Verhältnis zu dem, was er machen möchte. Es sei denn er möchte die Gitarre als Serienprodukt 10.000 mal herstellen ....

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Re: Korpus aus Stahl

#28

Beitrag von dreizehnbass » 22.07.2011, 11:49

War mal bei der Magna Heavy Stamping zur Besichtigung und habe da die Werkzeuge gesehen mit denen kleinere aber auch grösserer Blechteile tiefgezogen werden. Das grösste Teil war eine Seitenwand einer Autokarosserie. Die Werzeuge sind entsprechend riesig aus massiven Stahl herausgefräst und tonnenschwer. Die Pressen waren haushoch.

Alleine das Werkzeug eines Tür Aussenbleches kostet rund 50 000 Eur. Ok gut das muss auch eine entsprechende Stückzahl aushalten.

Nachdem ich ja nicht eine Massenfertigung starten will werde ich es über eine dickere Holzschablone dengeln und die Kanten etwas rollen. Das Rollwerkzeug fehlt mir aber noch.

lg
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Re: Korpus aus Stahl

#29

Beitrag von capricky » 22.07.2011, 14:38

Das Problem mit dem breiten umgebördelten Rand ist:...das Blech muss nicht gestreckt, sondern gestaucht werden und das geht nur mit Hämmern schlecht. Leg mal eine Tischdecke auf einen runden Tisch, auf der Tischplatte bleibt alles glatt, aber ringsherum fällt das Tuch in Falten (da ist es auch gewollt ;) ). Wenn das auch glatt fallen soll, dann muss man viele Keile reinschneiden und die wieder vernähen. So ist das auch beim Blech, nur muss man da schweissen, wurde ja schon geschrieben. Auch ein Kronenkorken verbildlicht das Problem, da kann man ja preiswert üben, den Rand glatt zu hämmern :badgrin:

Ein andere Möglichkeit wäre vielleicht eine umlaufende Sicke zu schaffen, in die dann eine Zarge geschweißt oder gelötetet wird

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Re: Korpus aus Stahl

#30

Beitrag von Poldi » 22.07.2011, 20:22

Oder wie bereits geschrieben an den Radien vorm biegen einschlitzen, die Keile wegschneiden und vielleicht noch verlöten. Das ist so die einfache Variante.
Es gibt aber auch spezielle Falz- oder Bördelwerkzeuge, nur ob sich die Investition für ein paar Gitarren lohnt....?

@Capricky: Das Blech wird beim Tiefziehen auch gestreckt, und zwar oben am Biegeradius. Ansonsten geb ich Dir natürlich völlig recht mit Deiner Ausführung.

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Re: Korpus aus Stahl

#31

Beitrag von dreizehnbass » 15.09.2011, 23:08

Poldi hat geschrieben:Oder wie bereits geschrieben an den Radien vorm biegen einschlitzen, die Keile wegschneiden und vielleicht noch verlöten. Das ist so die einfache Variante.
Es gibt aber auch spezielle Falz- oder Bördelwerkzeuge, nur ob sich die Investition für ein paar Gitarren lohnt....?

@Capricky: Das Blech wird beim Tiefziehen auch gestreckt, und zwar oben am Biegeradius. Ansonsten geb ich Dir natürlich völlig recht mit Deiner Ausführung.
ja hier brauchts leider dieses Spezialwerkzeug :roll:
Tiefziehen wäre natürlich die nobelste Lösung. Die Presse könnte man sich ja ausleihen bzw. hinfahren. Aber allein so ein Presswerkzeug herzustellen kostet ein kleines Vermögen.... Da muss aus massiven Stahl gefräst werden usw...
Es lohnt sich nicht
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Re: Korpus aus Stahl

#32

Beitrag von theraphosa71 » 22.09.2011, 17:36

Moin Moin

Eigentlich braucht es nur einen Kunststoffhammer und eine Handfaust +viel Zeit.
Alternativ ein brauchbarer Karosseriebauer,für den wäre das ganze kein Problem.Schon die Gesellenprüfung ist wesentlich anspruchsvoller als das.
Die eleganteste Lösung ist wohl die Kombination aus beidem.Vom Karosseriebauer zeigen und erklären lassen und dann mit Geduld und vorherigem üben selbst machen. Blechtafeln kosten beim KFZ Teile höker nur Kleingeld.

Bei der Größe und einem umlaufendem 90° Winkel wird es aber zwangsläufig zu Verzug (Springbeule) kommen. Das erfordert dann Zugang zu einem Autogenschweißgerät um diese zu entfernen.

Am einfachsten wäre doch flachen Boden und Decke mit einer gebogenen Zarge zu verschweißen,also direkt an den Aussenkanten von Decke und Boden. Sauber geschweißt und geschliffen wird davon zum Schluss nichts zu sehen sein.

LG Thomas
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Re: Korpus aus Stahl

#33

Beitrag von dreizehnbass » 26.09.2011, 20:07

theraphosa71 hat geschrieben:Moin Moin

Eigentlich braucht es nur einen Kunststoffhammer und eine Handfaust +viel Zeit.
Alternativ ein brauchbarer Karosseriebauer,für den wäre das ganze kein Problem.Schon die Gesellenprüfung ist wesentlich anspruchsvoller als das.
Die eleganteste Lösung ist wohl die Kombination aus beidem.Vom Karosseriebauer zeigen und erklären lassen und dann mit Geduld und vorherigem üben selbst machen. Blechtafeln kosten beim KFZ Teile höker nur Kleingeld.

Bei der Größe und einem umlaufendem 90° Winkel wird es aber zwangsläufig zu Verzug (Springbeule) kommen. Das erfordert dann Zugang zu einem Autogenschweißgerät um diese zu entfernen.

Am einfachsten wäre doch flachen Boden und Decke mit einer gebogenen Zarge zu verschweißen,also direkt an den Aussenkanten von Decke und Boden. Sauber geschweißt und geschliffen wird davon zum Schluss nichts zu sehen sein.

LG Thomas
Hallo, danke für deinen Input.
Mit Geduld und Spucke schafft man alles.
Wird mich noch länger beschäftigen das Projekt. Blech ist leider eine ganz andere Welt.
Habe kein Autogenschweissgerät sondern nur Schutzgas MAG.

Die Idee mit den Zargen finde ich gut (think)

lg
Daniel
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