ESERZE6 (SRC6 Clone)

Themen zum Bau von E-Bässen

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#101

Beitrag von Docwaggon » 16.01.2018, 13:05

ein paar vorüberlegungen :

bei meinen bauten bin ich bisher so vorgegangen, dass ich mich jeweils nur auf 1-2 knackpunkte konzentriert habe.

bei diesem bass sind das
- korpusform (mehr freies shaping, kein binding, übergänge zwischen holzarten sind teil des designs, unbekanntes gewicht)
- efach (position der potis, 3 band eq mit 5 potis in geshapten body, batteriefach, input jack in decke)


aus diesem grund baue ich den korpus erst mal als prototyp aus yellow poplar und möchte die decke unterhalb und ggf. oberhalb der pickups abnehmbar/austauschbar bauen.
so kann ich mit den positionen der potis spielen und die größe des efachs und der masseaussparungen einfach anpassen.

den hals baue ich direkt in der finalen ausführung, allerdings hat der body erst mal priorität.


die nächsten schritte

korpus :
- masterschablone body erstellen
- hilfsschablonen body erstellen
- body aussägen
- body auf dicke fräsen
- body kontur schleifen
- body kontur fräsen

- pickuptaschen ausforstnern und -fräsen
- kabelkanäle fräsen
- erdungsblech für brücke einbauen

- laminat für mitte der decke leimen
- deckenteile (3) auf dicke fräsen und schleifen

- decke in der mitte aufleimen
- decke oben / unten aufschrauben
- decke bündig fräsen

hals :
- laminat aus [walnuss - ahorn (2mm) - walnuss - ahorn (2mm) - walnuss] leimen => zielmaß : 58x22, min 870 lang
- halskantel auf dicke fräsen

- winkel kopfplatte bestimmen
- dicke kopfplatte bestimmen inkl. furnier

- schäftung sägen
- schäftung fräsen
- schäftung leimen

- nut für halsstab fräsen (diesmal mit 2 führungsschienen !)
- halsform mit schablone fräsen

- halsstab einlegen
- griffbrett aufleimen
- griffbrett mit jig an halsform bündig fräsen (leisten über tischende hinaus)


- kopfplattenkontur fräsen
- 2mm walnussfurnier auf kopfplatte leimen
- kopfplattenfurnier bündig fräsen

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#102

Beitrag von bea » 16.01.2018, 13:12

Du kannst mal die Bilder meines Blacky VI anschauen. Aber bitte berücksichtigen, dass ich die Strat-Brücke schräg montiert habe, weil der Einstellbereich sonst nicht ausreicht. Ich habe vorher die Kompensation bei meinen Shortscales ausgemessen.

(Anmerkung: Sattelkompensation vermindert die am Steg einzustellende Kompensation deutlich. Das sollte auch hier helfen.)
LG

Beate

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#103

Beitrag von Docwaggon » 16.01.2018, 14:36

mit einzelreitern sollte es dann auch klappen und die tight end bridge schafft es beim original ja auch.
dann schaue ich mal bei deinen bildern

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#104

Beitrag von Docwaggon » 16.01.2018, 19:52

neue master-schablone gefräst und
efach-testbody und korpus gefräst
korpus prototyp 03.JPG
als nächstes beide teile abfräsen und auf 29mm dicke bringen damit ich mit der 11mm decke auf meine zielstärke komme

die einzelreiter habe ich mir nochmal angesehen : die breiten passen, ich komme auf knapp 10,6-10,7mm saitenabstand

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#105

Beitrag von Docwaggon » 17.01.2018, 21:30

ich habe mal mit der bassmechanik und dem kopfplattenwinkel herumgespielt ..

die mechanik für die höchste saite ist 35mm vom sattel entfernt,
die mechanik für die tiefste saite ist 45mm vom sattel entfernt.

bei 15° knicken die saiten ebenfalls im 15° winkel hinter dem sattel ab.
reicht das für einen bass ?

zur erinnerung - die kopfplatte sieht so aus :
kopfplatte 01.JPG

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#106

Beitrag von bea » 17.01.2018, 23:09

Auch und vielleicht gerade bei einem Bass ist eher ein zu großer Knickwinkel am Hals problematisch.
LG

Beate

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#107

Beitrag von kehrdesign » 17.01.2018, 23:56

Es genügt der Winkel, der die Saiten sicher im Sattel hält. Bei einer Gitarre genügen nach meiner Erfahrung um die 3 Grad völlig (man beachte: der Knickwinkel der Saiten ist nicht unbedingt identisch mit dem Kopfwinkel). Die schwereren Basssaiten brauchen ev. etwas mehr um im Extremfall beim Schwingen nicht abzuheben. Aber 15 Grad sind deutlich mehr als notwendig.
Wie Beate eben schon angedeutet hat, erfordert ein höherer Knickwinkel mehr Kompensation und zwar nicht nur an der Brücke sondern auch am Sattel. Ohne solche Kompensation leidet die mögliche Intonations-Qualität.

Die Kopfplattenform wirkt zwar nicht spektakulär aber harmonisch und ziemlich elegant.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#108

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 06:56

die kopfplatte ist eine kopie der ibanez src6, ich weiss also das diese form und anordnung funktioniert.
leider kann ich mir das original nicht ansehen und den winkel messen.

wenn jemand einen sr300 o.ä. zur hand hat und mir den den kopfplattenwinkel sagen kann würde mir das schon helfen

EDIT : klingen 13° gut ? weniger traue ich mir jetzt nicht wirklich zu

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#109

Beitrag von Rallinger » 18.01.2018, 08:25

Hast du das mal von der Seite aufgezeichnet und nachgemessen? Bei dem geringen Abstand zum Sattel kommt voraussichtlich ein Saitenknickwinkel raus, der deutlich geringer ausfällt als der Kopfplattenwinkel. Bei meinem aktuellen Bass bin ich auf einen 12er Kopfplattenwinkel gegangen und jetzt hat es sich herausgestellt, dass mehr in diesem Falle mehr gewesen wäre. Ich brauch jetzt doch einen Saitenniederhalter (vor allem wegen den äußeren Saiten), was mich ziemlich nervt, aber bei meiner Kopfplatte noch geht weil der Platz dafür da ist. Bei deiner Kopfplatte seh ich nicht wo da hinterher noch ein Saitenniederhalter Platz haben sollte. Geh da lieber auf Nummer Sicher, damit es auch wirklich passt. Ich werd bei der nächsten Kopfplatte mit Sicherheit auf 15 Grad gehen (wie mir damals ein paar Leute suggeriert haben, aber ich wollt's nicht hören ...)

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#110

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 08:30

deinen thread hatte ich auch noch im kopf weswegen ich mir die mechaniken genommen und aufgezeichnet habe wie es wirklich aussieht.
ich habe dann vom sattel bis zur mitte der eingeschnürten welle gepeilt und da komme ich bei 15° kopfplattenwinkel und den gezeichneten abständen auch auf 15° knickung für die saite.

ich muss heute abend noch mal nachsehen wie das wirklich verlief und poste dann mal die skizze.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#111

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 08:37

in der zwischenzeit mal ein paar bilder

den korpus des prototypen auf dicke fräsen :
korpus prototyp 04.JPG
korpus prototyp 04b.JPG
korpus prototyp 05.JPG
das erste mal, dass ich mit yellow poplar gearbeitet habe.
ist ein schönes dichtes festes holz was sich sehr gut fräsen lässt.

macht allerdings eine mächtige sauerei.
korpus prototyp 06.JPG
warum mein keller hinterher so aussah war mir beim blick in die absaugung dann auch klar.
dieses holz macht beim fräsen viele lange splitter, die sich in der engen absaugung verkeilen.
korpus prototyp 07.JPG
beim nächsten mal muss ich die bearbeitungsreihenfolge umdrehen :
erst auf dicke fräsen (auch wenn das mehr fläche ist) und dann die kontur herausarbeiten
so vermeide ich ausbrüche an den rändern der kontur beim planfräsen und habe weniger arbeit beim aussägen und bündigfräsen.
eigentlich logisch (whistle)

das efach nimmt auch schon gestalt an.
efach 01.JPG
efach 02.JPG
allerdingsb in ich mir nicht sicher, ob ich nicht platz für 2x 9v blöcke einplanen soll ? (think)

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#112

Beitrag von Rallinger » 18.01.2018, 09:04

Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 08:30
deinen thread hatte ich auch noch im kopf weswegen ich mir die mechaniken genommen und aufgezeichnet habe wie es wirklich aussieht.
ich habe dann vom sattel bis zur mitte der eingeschnürten welle gepeilt und da komme ich bei 15° kopfplattenwinkel und den gezeichneten abständen auch auf 15° knickung für die saite.

ich muss heute abend noch mal nachsehen wie das wirklich verlief und poste dann mal die skizze.
Dann bauen deine Tuner aber ziemlich kompakt. Bist du sicher? Weil bei dem geringen Abstand der äußeren Saiten zum Sattel müsste dann die Mitte des Wickeldorns ja denselben Abstand zur Kopfplatte haben wie dein Sattel hoch ist. Miss das lieber zweimal nach. Liegt mir fern jetzt hier rumklugscheißern zu wollen, ich hab deutlich weniger Erfahrung als Bea und Kehrdesign. Genau deshalb hab ich es bei meinem Bass verkackt und ärger mich gerade ein wenig (wobei es Schlimmeres im Leben gibt als einen Stringtree verwenden zu müssen). Reicht ja, wenn ich diesen Fehler mache ...
Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 08:37
macht allerdings eine mächtige sauerei. warum mein keller hinterher so aussah war mir beim blick in die absaugung dann auch klar. dieses holz macht beim fräsen viele lange splitter, die sich in der engen absaugung verkeilen.
In deiner Werkstatt schaut's aus wie bei mir. Ich fühl mich wohl (whistle) :D
Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 08:37
das efach nimmt auch schon gestalt an. allerdingsb in ich mir nicht sicher, ob ich nicht platz für 2x 9v blöcke einplanen soll ? (think)
Also ich hab zwar nur zwei Bässe gebaut, aber schon gute zwei Dutzend besessen. Davon hatte nur einer 2 9V Blöcke - und der zählte in Sachen Elektrik zu den schlechteren die ich je hatte (einer der hoch gelobten Marcus Millers von Sire). Ich hab's ehrlich gesagt nie vermisst und bezweifle, ob einer meiner Bässe mit 18V (für mich hörbar) besser klingen würde. Kann man schon machen, aber zwingend ist es nicht.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#113

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 09:25

Rallinger hat geschrieben:
18.01.2018, 09:04
Dann bauen deine Tuner aber ziemlich kompakt. Bist du sicher? Weil bei dem geringen Abstand der äußeren Saiten zum Sattel müsste dann die Mitte des Wickeldorns ja denselben Abstand zur Kopfplatte haben wie dein Sattel hoch ist. Miss das lieber zweimal nach.
da schau ich heute abend noch mal nach.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#114

Beitrag von bea » 18.01.2018, 10:09

18V bringen mehr Headroom. Das kann hilfreich sein, um Übersteuern zu vermeiden, wenn irgend einer der Klangsteller eine kräftige Anhebung macht. In der selbst gebastelten Schaltung für meine SG ist das ein Thema sein - aber auch da sieht man es in den Simulationen deutlicher als dass man es hört.

Wenn das E-Fach groß genug ist, und wenn sich die Batterien im E-Fach befinden, würde ich zumindest die Option offenhalten. Frisst dann ja kein Brot. Anders sähe es aus, wenn die Batterien in separaten Batteriefächern untergebracht werden sollen. Für diese Dinger gilt "so wenig wie nötig".
LG

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#115

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 10:19

bea hat geschrieben:
18.01.2018, 10:09
Wenn das E-Fach groß genug ist, und wenn sich die Batterien im E-Fach befinden, würde ich zumindest die Option offenhalten. Frisst dann ja kein Brot. Anders sähe es aus, wenn die Batterien in separaten Batteriefächern untergebracht werden sollen. Für diese Dinger gilt "so wenig wie nötig".
mich würde es vom knobelaspekt her reizen :-)
generell wäre das aber auch mehr gewicht und ich denke die ibanez standard EQ braucht es nicht.
mal sehen was bei rauskommt.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#116

Beitrag von kehrdesign » 18.01.2018, 10:49

Noch mal was Allgemeines zur Kopfplatten-Konstruktion:
Rallinger hat geschrieben:
18.01.2018, 08:25
Hast du das mal von der Seite aufgezeichnet und nachgemessen?...
Sollte man unbedingt vor Baubeginn machen, und zwar mit der sattelnächsten UND sattelfernsten Mechanik samt zugehöriger Saite.
Rallinger hat geschrieben:
18.01.2018, 08:25
... bin ich auf einen 12er Kopfplattenwinkel gegangen und jetzt hat es sich herausgestellt, dass mehr in diesem Falle mehr gewesen wäre. Ich brauch jetzt doch einen Saitenniederhalter. ...
Der Kopfplattenwinkel ist schließlich nicht die einzige Größe, die auf den Saiten-Knickwinkel Einfluss hat. Durch die von den Mechaniken vorgegebenen maximal möglichen Dicke der Kopfplatte rücken die Mechanikwellen tiefer. Auch kann man die Mechanik-Muttern von der Oberseite her etwas versenken, was nochmals eine Verlagerung nach unten ermöglicht. Wenn man dann im 7ender-Stil noch eine kleine Abstufung hinter dem Sattel vorsieht, genügen 7 Grad Kopfplattenwinkel m.E. völlig.
Der große Vorteil wäre dann, dass man sich die übliche Schäftung sparen kann und einfach den auf der Oberseite abgeschnittenen Keil auf der Unterseite wieder ansetzt. Dass dann Holzfasern ohne Unterbrechung bis zur Kopfplattenspitze durchgehen, minimiert die Bruchgefahr gegenüber allen Schäftungsmethoden. Das hat noch keine namhafte Firma so gemacht; darum ist offenbar diese Headstockkonstruktion eben auch nicht geläufig.

Also, wie oben bereits gesagt, die Konstruktion vorher in der Seitenansicht 1:1 aufzuzeichen und zu optimieren, lohnt allemal und ist funktionell wichtiger als die viel strapazierte Kopfplattenkontur.

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#117

Beitrag von thoto » 18.01.2018, 12:12

kehrdesign hat geschrieben:
17.01.2018, 23:56
Wie Beate eben schon angedeutet hat, erfordert ein höherer Knickwinkel mehr Kompensation und zwar nicht nur an der Brücke sondern auch am Sattel.
Das habe ich nicht verstanden. Wieso ändert sich die Kompensation mit dem Winkel der Kopfplatte? Die Mensur bleibt doch unverändert, oder? (think)

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#118

Beitrag von bea » 18.01.2018, 12:28

ja, schon.

Ein Teil der notwendigen Kompensation entsteht aber dadurch, dass die Biegung der Saite in den Bereich hineinragt, in dem diese schwingen soll und damit die effektive Mensur vermindert.
LG

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#119

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 12:42

bea hat geschrieben:
18.01.2018, 12:28
ja, schon.
Ein Teil der notwendigen Kompensation entsteht aber dadurch, dass die Biegung der Saite in den Bereich hineinragt, in dem diese schwingen soll und damit die effektive Mensur vermindert.
also dass die steife saite über die auflage am sattel in richtung ersten bund hieneinragt und somit die freie schwingung behindert ?
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2018, 10:49
Durch die von den Mechaniken vorgegebenen maximal möglichen Dicke der Kopfplatte rücken die Mechanikwellen tiefer.
wenn ich das richtig gemessen habe dann habe ich knapp 13mm für die kopfplatte.
davon gehen aber 1,5mm für das kopfplattenfurnier verloren weil ich dieses von hinten an den sattel anlegen möchte
und sich damit die oberfläche der kopfplatte etwas verschiebt
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2018, 10:49
Auch kann man die Mechanik-Muttern von der Oberseite her etwas versenken, was nochmals eine Verlagerung nach unten ermöglicht. Wenn man dann im 7ender-Stil noch eine kleine Abstufung hinter dem Sattel vorsieht, genügen 7 Grad Kopfplattenwinkel m.E. völlig.
möchte ich beides gerne vermeiden, da mir die optik nicht gefällt.
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2018, 10:49
Der große Vorteil wäre dann, dass man sich die übliche Schäftung sparen kann und einfach den auf der Oberseite abgeschnittenen Keil auf der Unterseite wieder ansetzt. Dass dann Holzfasern ohne Unterbrechung bis zur Kopfplattenspitze durchgehen, minimiert die Bruchgefahr gegenüber allen Schäftungsmethoden. Das hat noch keine namhafte Firma so gemacht; darum ist offenbar diese Headstockkonstruktion eben auch nicht geläufig.
klingt nach einer guten idee, geht aber wahrscheinlich nur mit einer bandsäge und die habe ich nicht zur verfügung bzw. hätte noch keine erfahrung damit :?

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#120

Beitrag von bea » 18.01.2018, 12:52

Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 12:42
also dass die steife saite über die auflage am sattel in richtung ersten bund hieneinragt und somit die freie schwingung behindert ?
Ja.
LG

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#121

Beitrag von zappl » 18.01.2018, 13:01

Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 06:56
wenn jemand einen sr300 o.ä. zur hand hat und mir den den kopfplattenwinkel sagen kann würde mir das schon helfen
Kann ich heute Abend tun, oder hat sich die Frage schon geklärt? Foto aus Seitenansicht kann ich dir auch machen.
Falls ich es vergesse, schreib mich nochmal an. ;)

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#122

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 13:51

zappl hat geschrieben:
18.01.2018, 13:01
Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 06:56
wenn jemand einen sr300 o.ä. zur hand hat und mir den den kopfplattenwinkel sagen kann würde mir das schon helfen
Kann ich heute Abend tun, oder hat sich die Frage schon geklärt? Foto aus Seitenansicht kann ich dir auch machen.
Falls ich es vergesse, schreib mich nochmal an. ;)
brauche ich immer noch - also sehr gerne heute abend machen ! (dance a)
die seitenansicht interessiert mich auch

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#123

Beitrag von kehrdesign » 18.01.2018, 14:53

Docwaggon hat geschrieben:
18.01.2018, 12:42
bea hat geschrieben:
18.01.2018, 12:28
ja, schon.
Ein Teil der notwendigen Kompensation entsteht aber dadurch, dass die Biegung der Saite in den Bereich hineinragt, in dem diese schwingen soll und damit die effektive Mensur vermindert.
also dass die steife saite über die auflage am sattel in richtung ersten bund hieneinragt und somit die freie schwingung behindert ?
Exakt.
Darum ist es auch dringend zu empfehlen, neue Saiten vor der Feinstimmung und erst recht zur Einstellung der Intonation sowohl über Sattel als auch über den Steg moderat vorzuknicken.




Habe mal zur Veranschaulichung des oben bereits Gesagten diese Skizzen angefertigt:
Kopfplattenwinkel.jpg
Abb. A):
Bei gerader Kopfplatte und einer Absenkung der 20 mm-Halskantel um ca. 4 mm ermöglicht die entfernteste Mechanik immer noch einen Knickwinkel von 2 Grad.
Abb. B):
Den selben Effekt der Absenkung erreicht man auch durch 4 mm tiefe Senkungen für die Hülsenmuttern und U-Scheiben der Mechaniken.
Abb. C):
Ein Kopfplattenwinkel von 5 Grad ermöglicht bereits einen Saiten-Knickwinkel von ebenfalls 5 Grad.
Abb. D):
Wenn die Mechaniken durch untere Verstärkung der Kopfplatte und obere Senkungen nochmal ca. 4 mm nach unten wandern, erreicht man bereits einen minimalen Knickwinkel der Saiten ab 7 Grad.

Die skizzierten Mechaniken sind Clone der Warwick-Mechaniken, die eine 16 mm starke Kopfplatte*** ermöglichen. Bei allen vier Skizzen hat das Griffbrett eine Stärke von 7 mm plus 1 mm Bundhöhe. Für die Herstellung des Halses genügt jeweils ein 20 mm-Kantel.

***: Nachteil einer stärkeren Kopfplatte ist die etwas erhöhte Gefahr der Kopflastigkeit. Allerdings wird von vielen Edelherstellern bewusst eine schwere Kopfplatte bevorzugt, mit der Begründung der Vermeidung von Death Spots und zur Erhöhung der gewöhnlich als Sustain bezeichneten Ausklingzeit (Release). Ersteres habe ich selber feststellen können, Zweiteres kann ich mangels realer Vergleichsmöglichkeiten weder bestätigen noch ausschließen.

Und hier die Skizze nochmal als maßstäbliches PDF:
Kopfplattenwinkel.pdf
(147.59 KiB) 135-mal heruntergeladen

Man kann unschwer erkennen, dass die Kopfplattendicke ein entscheidender Faktor für die Notwendigkeit und die Größe eines Kopfplattenwinkels ist. Wenn einem eine derartige Bauform optisch nicht behagt, muss man natürlich die Nachteile des größeren Kopfwinkels in Kauf nehmen. Ich kann aber wiederholt darauf hinweisen, dass das, was die Etablierten so produzieren, nicht immer das Sinnvollste sein muss. Dagegen sträubt sich aber offenbar die überwiegende Mehrheit der Saitenzupfer aus welchem Grund auch immer.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kehrdesign für den Beitrag (Insgesamt 3):
zapplHaddockAsturHero

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#124

Beitrag von Docwaggon » 18.01.2018, 18:20

version c finde ich gut, kann ich aber nicht herstellen.
für mich wäre noch ein vorteil, dass die leimfuge einfacher zu kaschieren ist und sich der übergang zwischen den beiden teilen besser gestalten lässt.

das merke ich mir aber mal für das nächste mal.

zu meiner kopfplatte :
die mechanik hat einen abstand von 24mm zwischen auflage auf kopfplattenrückseite und mitte des wickeldorns.
bei unterschiedlichen kopfplattenwinkeln und dem kleinsten abstand zwischen sattel und mechanik ergeben sich folgende winkel
kopfwinkel 01.JPG
die knickwinkel zur am weitest entferntesten mechanik sind jeweils 3° größer

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Re: ESERZE6 (SRC6 Clone)

#125

Beitrag von zappl » 18.01.2018, 20:46

Wie versprochen ... Achtung, die Tinte ist noch nicht trocken. ;)

Ibanez SRX355:

Winkel: 12-13°
Dicke: 15 mm
20180118_200706.jpg
20180118_200738.jpg
20180118_200814.jpg
Vorderkante Sattel bei 10.5 cm
Vorderkante Sattel bei 10.5 cm
Ibanez SR500:
...für sein Geld übrigens ein wirklich guter Bass. ;)

Winkel: 12-13°
Dicke: 15 mm
20180118_201854.jpg
Ja, der G-Tuner ist etwas überwickelt..
Ja, der G-Tuner ist etwas überwickelt..
20180118_202006.jpg
Vorderkante Sattel bei 10 cm
Vorderkante Sattel bei 10 cm

Die Fotos sind nicht gerade optimal gelungen. Zur Orientierung sollte es aber ausreichen, denke ich.

Falls du noch etwas benötigst, sag Bescheid.
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Docwaggon

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